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Zerebrovaskuläre Erkrankungen

Die Klinik für Neurochirurgie bietet als vaskulär spezialisiertes Zentrum in modernsten Operationssälen mit dem gesamten Spektrum der intraoperativen Bildgebung (intraoperative Angiographie Zeego®, intraoperative Computertomographie AIRO© und einen intraoperativen Kernspintomographen) die Möglichkeit der Behandlung des gesamten Spektrums der neurovaskulären Erkrankungen.

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Zerebrovaskuläre Erkrankungen

Die Klinik für Neurochirurgie bietet an den Standorten Campus Charité Mitte sowie Campus Benjamin Franklin eine Spezialsprechstunde mit vaskulärem Schwerpunkt an. Diese erfolgt im Rahmen der Privatsprechstunde von Prof. Vajkoczy.

Für die Terminvereinbarung kontaktieren Sie uns unter:

+49 30 450 560 002

Zerebrale Aneurysmen

Aneurysmen sind Aussackungen der Blutgefäße. Kommen solche Aneurysmen an den Gefäßen des Gehirns vor, können sie - abhängig von vielen Faktoren - ein Risiko für eine Gehirnblutung darstellen. Zur Versorgung von Aneurysmen steht uns das gesamte Spektrum der operativen und interventionellen Aneurysma- Versorgung zur Verfügung. Das operative Spektrum umfasst die mikrochirurgische Ausschaltung des Aneurysmas mit Hilfe eines Gefäßclips bis hin zur Operativen Anlage von Bypässen zur vollständigen Ausschaltung des aneurysmatragenden Gefäßabschnitts, was bei komplexen Aneurysmen nach wie vor die wirksamste Form der Behandlung darstellt.

Bypass-Chirurgie zur Behandlung von Durchblutungsstörungen des Gehirns

Kommt es zu einer chronischen Unterversorgung des Gehirns mit Blut, kann dies zu wiederkehrenden neurologischen Ausfällen führen (sog. transitorische ischämische Attacken; TIA), die mit dem 20-30%igen Risiko einhergehen, innerhalb der nächsten 2 Jahre einen Schlaganfall zu erleiden. Zur Verringerung dieses Schlaganfallrisikos besteht in Einzelfällen die Möglichkeit, eine Verbesserung der zerebralen Blutversorgung durch die Anlage eines extra- intrakraniellen Bypass (sog. "EC-IC") zu erzielen. Hierbei schafft man chirurgisch eine Verbindung zwischen einer außerhalb des Schädels (extrakraniell) und einer auf der Gehirnoberfläche (intrakraniell) verlaufenden Arterie. Das am weitesten verbreitete Verfahren ist hier die Anlage eines sogenannten STA-MCA Standard-Bypass zwischen der extrakraniellen Schläfenarterie (englisch: superficial temporal artery; STA) und einem intrakraniellen Ast der mittleren Gehirnarterie (englisch: middle cerebral artery; MCA) wodurch das Blut- und damit Sauerstoffangebot für das Gehirn über die neu geschaffene, extrakranielle Zufuhr nachhaltig verbessert wird.

Eine Sonderform der chronischen Durchblutungsminderung des Gehirns ist die sogenannte Moyamoya- Erkrankung, auf deren Behandlung sich unser Zentrum spezialisiert hat.

Im Gegensatz zu der chronischen Verschlusserkrankung des Erwachsenenalters tritt Moyamoya aus ungeklärter Ursache häufig bereits im Kindesalter ein beidseitiger Verschluss der blutversorgenden Hirngefäße im Bereich des Schädelbasis auf. Betroffene Patienten werden neben einer TIA-Symptomatik häufig auch durch Kopfschmerzen oder epileptische Anfälle auffällig. Neben der direkten Bypass-Operation wird hier insbesondere bei Kindern auch ein indirektes Verfahren angewendet, beispielsweise durch die Anlage einer Encephalo-myo-synangiose (EMS) in Kombination mit einem direkten Bypass, um den Behandlungserfolg durch Schaffung von zusätzlichen Umgehungskreisläufen zu verbessern.

Spinale und zerebrale vaskuläre Malformationen

Vaskuläre Malformationen oder Fehlbildungen treten sowohl zerebral, aber auch im Bereich der Wirbelsäule und des Rückenmarks auf. Sie sind ähnlich wie Aneurysmen mit dem Risiko einer Blutung behaftet. Während zerebrale vaskuläre Malformationen neben einer Hirnblutung häufig auch als Zufallsbefunde oder im Rahmen eines epileptischen Anfallsereignisses diagnostiziert werden, manifestieren sich vaskuläre Malformationen im Bereich der Wirbelsäule und des Rückenmarks häufig durch schleichende oder plötzlich eintretende Symptome oder Querschnittslähmung. Allgemein werden je nach dem strukturellen Erscheinungsbild der Läsion und der damit verbundenen Auswirkung auf die Durchblutungsverhältnisse die folgenden vaskulären Malformationen unterschieden:

  • Durale Arterio-Venöse Fisteln (DAVF)

In einigen Fällen kommt es zu der Ausbildung eines Kurzschlusses (=Fistel) zwischen Arterien der Hirnhaut (=Dura) und Venen des Gehirns oder Rückenmarkes. Solche Fisteln sind gelegentlich asymptomatisch ohne Notwendigkeit einer Behandlung. In anderen Fällen können Fisteln jedoch durch eine Blutung oder neurologisches Defizit symptomatisch werden, so dass eine Operation zur Verödung des Fistelpunktes erforderlich ist. Im Gegensatz zu AV Fisteln des Gehirns manifestieren sich spinale AV Fisteln häufig durch eine schleichend voranschreitende Querschnittslähmung.

  • Arterio-Venöse Malformation (AVM)

Bei Arterio-Venösen Malformationen (AVM) handelt es sich um strukturell fragile Gefäßanomalien, die eine Verbindung zwischen dem arteriellen Blutkreislauf mit einem hohen Blutdruck und dem venösen Kreislauf mit niedrigem Blutdruck bilden. Aufgrund des hohen Blutflusses innerhalb der AVM sind die darin enthaltenen Gefäße einer gesteigerten Belastung ausgesetzt, was zu einem relevanten Blutungsrisiko von etwa 2% pro Jahr führt. Entscheidend in der Behandlung einer AVM ist, dass die grundsätzliche Indikation zur Behandlung sowie auch die Art der Behandlung von Fall zu Fall abgewogen werden muss. Zur Behandlung steht uns neben sämtlichen operativen und interventionellen Möglichkeiten auch das volle Spektrum der radiochirurgischen AVM- Behandlung zur Verfügung, beispielsweise mittel CyberKnife.

Da nicht jedes der o.g. Behandlungsverfahren gleichermaßen für jede AVM geeignet ist, bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung über unsere Spezialsprechstunde an. Zur Terminvereinbarung gelangen Sie hier.

  • Kavernome

Kavernome sind maulbeerartige Niederdruck-Gefäßmalformationen, von denen aufgrund ihrer dünnen Gefäßwand ein relevantes Blutungsrisiko ausgehen kann. Bei der Behandlung von Kavernomen steht die operative Entfernung im Mittelpunkt. Obwohl Hirnblutungen durch Kavernome selten akut lebensbedrohlich sind, so kann die Blutung eines Kavernoms aufgrund ihrer häufig eloquenten Lage mit neurologischen Ausfällen oder epileptischen Anfallsereignissen einhergehen. So leiden bis zu 55% der Patienten mit symptomatischen Kavernomen potentiell heilbar ist. In Einzelfällen kann eine Behandlung auch radiochirurgisch mittels CyberKnife erfolgen.